Autor: pa

Rolltank

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Titel: Weiterentwicklung und Validierung von theoretischen Verfahren zur Vorhersage der Rollbewegung von Schiffen unter Berücksichtigung von Rolldämpfungstanks  
Laufzeit: 09/2013 – 03/2016
Projektmanager: M. Fröhlich
Förderung: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie
Projektträger: EuroNorm
Reg.-Nr.: MF120101

Seegangsprognoseverfahren mit besserer Erfassung der Wirkung von Rolldämpfungstanks und damit zuverlässigere Aussagen zu gefährlichen Rollbewegungen und zum gesamten Bewegungsverhalten sollen langfristig gesicherte Ergebnisse zur Unterstützung des Schiffsentwurfs liefern.

Mit der Weiterentwicklung des Simulationsverfahrens wurden die im Programmsystem Uthlande implementierten Strömungsberechnungsverfahren für die Tankberechnung verbessert und die Be-rücksichtigung der Tanks im Schiff für Berechnungen der Bewegungen mit der linearen Streifenmethode validiert. Die Tankberechnungsverfahren für Flume- und Frahmtanks wurden in die entwickelte nichtlineare Streifenmethode ROLF (FuE-Vorhaben „Simulationslationsverfahren zur Bestimmung parameterererregten Rollens“, Reg.-Nr. IW-090162) eingebunden, um nichtlineare Einflüsse genauer zu untersuchen.

Zur Entwicklung der Strömungsverfahren für die Tanksimulation wurde auf vereinfachte Methoden zurückgegriffen, die durch instationäre, wegabhängige bzw. beschleunigungsproportionale Anteile erweitert und ergänzt wurden. Für ausgewählte Fälle der Flüssigkeitsbewegung in den Tanks wurden CFD-Berechnungen zur Strömungsvisualisierung vorgenommen, die bei der Bewertung der Messung und der Validierung der zu entwickelnden Strömungsverfahren unterstützend herangezogen wurden. Durch die Ableitung von Berechnungsmodulen, die in die Prognoseverfahren zur Ermittlung der Schiffsbewegungen unmittelbar integriert wurden, wurde eine Verbesserung bzw. Weiterentwicklung der Simulationsverfahren zur Beschreibung der Flüssigkeitsbewegung in den Tanks erreicht. Zur Validierung der Programmerweiterungen wurden Modellversuche mit verschiedenen Konfigurationen von Rolldämpfungstanks (Frahm, Flume) auf dem Rollschwingungsoszillator durchgeführt. Nach Integration der Tankberechnungsverfahren in die Seegangsprogramme kann die Vorhersagegenauigkeit der Rollbewegung im Seegang mit beiden Methoden bestimmt werden. Für den Vergleich von Modellversuchsergebnissen mit Berechnungen im natürlichen Seegang wurde eine Fourieranalyse der Wellenauslenkung kurz vor dem Schiff vorgenommen. Die auf diese Weise analysierten Wellenkomponenten werden als Eingabedaten für das Programm ROLF benötigt. Zur Validierung wurde ein Schiffsmodell (Schiffstyp mit erhöhtem Gefährdungspotenzial zu unerwünschten Rollbewegungen und Option für eine praxisnahe Ausrüstung mit einem Frahm- bzw. Flumetank) mit und ohne Tank in regulären und irregulären queranlaufenden Wellen untersucht. Nach Abschluss der Versuche sowie dem Vergleich mit den Berechnungen nach Streifentheorie (ROLF, STRIP) und den numerischen Simulationen der Flüssigkeitsbewegung in den Tanks wurden abschließend Validierungsversuche mit dem Schiffsmodell durchgeführt, um den erreichten Stand zu beurteilen. Das weiterentwickelte Verfahren ROLF wurde in die SVA-Programmstruktur eingebunden.

360°

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Titel: Bestimmung der Kräfte und Momente auf das Unterwasserschiff über Anströmwinkel von 360°  
Laufzeit: 10/2012 – 12/2014
Projektmanager: M. Steinwand
Förderung: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie
Projektträger: EuroNorm
Reg.-Nr.: MF120107

Ziel des Vorhabens war es, die Rumpfkräfte hinreichend genau und möglichst zeitnah für den praktischen Gebrauch zu bestimmen. Bei der Auslegung von Steuerorganen oder der Berechnung von DP-Capability Plots sind für den Ingenieur oft enge zeitliche Grenzen und Kosten gesetzt. Aufwändige viskose Rechnungen und Parameterstudien entsprechen dabei nicht den Erwartungen von der Kundenseite und sind im Markt zurzeit noch nicht durchzusetzen.

Der Fokus des Vorhabens lag dabei auf der Ermittlung der hydrodynamischen Kräfte und Momenten an Schiffsrümpfen spezieller Schiffe durch Strömung über einen Bereich von 360° Anströmung. Die gewonnenen Daten finden in Form von mathematischen Polynomen als Berechnungsgrundlage für Berechnungen des dynamischen Positionierens (DP-Berechnungen) sowie für Berechnungen mit Streifenmethoden Verwendung.

Für das Vorhaben wurden Variationen von insgesamt 3 verschiedenen Grundformen spezieller Schiffe systematisch und methodisch untersucht, exemplarisch je ein Einschrauber, Zweischrauber und Katamaran. Untersucht wurde der Einfluss der Hauptparameter wie Länge, Tiefgang, Totholzlänge beim Zweischrauber und Abstand der Rümpfe beim Katamaran auf die Widerstandsbeiwerte der Rümpfe durch Anströmung. Die Untersuchungen wurden hauptsächlich durch CFD-Berechnungen getragen, die durch Modellversuche unterstützt wurden.

In diesem Projekt wurden entsprechend dem Vorgehen von Blendermann für Überwasserschiffe, die Widerstands- und Momentenbeiwerte typischer Rumpfgeometrien von speziellen Schiffen über 360° Anströmung bestimmt. Aufgrund der reduzierten Formenvielfalt von Unterwasserschiffen gegenüber Überwasserschiffen, konnte in diesem Fall jedoch durch systematische und methodische Variation von Hauptparametern wie Länge oder Tiefgang ein großes Spektrum an möglichen Varianten untersucht werden. Dabei stand der Einsatz von numerischen viskosen CFD-Verfahren im Vordergrund.

Im Ergebnis stehen für gegebene Rumpfgeometrien die Widerstands- und Momentenbeiwerte über 360° Anströmung zur Verfügung. Werften, Ingenieurbüros, Antriebs- und Steuerorganherstellern und Schiffbau-Versuchsanstalten können die Beiwerte damit hinreichend genau und möglichst zeitnah für den praktischen Gebrauch bzw. die Auslegung der Antriebe und Steuerorgane sowie den Entwurf der Unterwassergeometrie bestimmen.

TrimmOpt

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Titel: Effektive Trimmoptimierung für Frachtschiffe  
Laufzeit: 11/2013 – 12/2014
Projektmanager: C. Heinke
Förderung: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie
Projektträger: EuroNorm
Partner: Technische Universität Hamburg-Harburg, Siemens AG, Blohm & Voss Naval GmbH  
Reg.-Nr.: MF130055

Im Rahmen der experimentellen Untersuchung von Schiffen sollen alle Möglichkeiten zur Steigerung der Effizienz des Schiffes ausgeschöpft werden. Eine einfache aber sehr wirksame und kosteneffektive Methode ist die Durchführung von Versuchen zur Trimmoptimierung im Anschluss an die „Standarduntersuchungen“. Dieser Weg bietet sich insbesondere durch den notwendigen Umfang an Modellversuchen zur Bestimmung des EEDI und die Durchführung von finalen Propulsionsversuchen mit Designpropeller an.

Im Vorfeld der Trimmoptimierungsversuche erwartet der Reeder eine Prognose der möglichen Leistungseinsparungen (rechnerische Trimmoptimierung) und eine Beratung zur effektiven Auswahl der Tiefgänge und Trimmlagen für Trimmoptimierungsversuche (experimentelle Trimmoptimierung).

Näherungslösungen (Verfahren nach Danckwardt) zur Prognose des Einflusses von Teilabladung und/oder Trimm auf den Widerstand wurden durch die Analyse der Versuchsergebnisse mit modernen Frachtschiffen aktualisiert und weiterentwickelt. Die Formeln wurden dann für Trimmoptimierungberechnungen auf Basis von Versuchsergebnissen oder Berechnungen ausgehend von dem Entwurfstiefgang genutzt.

Der Einfluss von Tiefgangs- und Trimmänderungen auf die Propulsionskennwerte wurde untersucht und klassifiziert, um neben der Widerstands- auch eine Leistungsprognose durchführen zu können.

Die Ergebnisse der Analysen der Versuchsergebnisse von Trimmoptimierungsversuchen und Berechnungen wurden in ein Datenbanksystem eingebunden.

Die Verfahren zur numerischen Optimierung des Schiffsentwurfs werden stetig verbessert und weiterentwickelt. In diesem Zusammenhang gewinnt die Berücksichtigung unterschiedlicher Schwimmlagen in die Bewertung des Schiffsentwurfs eine größere Rolle, so dass effektive Strategien zur Nutzung von CFD-Verfahren zur Trimmoptimierung entwickelt und erprobt wurden.

Verbundvorhaben WELEKON

Titel: Experimentelle und theoretische Untersuchungen zur hydrodynamischen Auslegung eines Wellenenergiekonverters  
Laufzeit: 04/2012 – 09/2014
Projektmanager: M. Fröhlich
Förderung: Allianz industrieller Forschung
Projektträger: AiF
Partner: ENERLYT, Universität Rostock  
Reg.-Nr.: KF 2648103UW2

Ziel des FuE-Vorhabens war die Entwicklung, Optimierung und Erprobung einer Schwimmboje, im folgenden Wellenenergiekonverter genannt, die mit einem verankerten Unterwasserschwimmkörper verbunden ist und durch die vertikale Relativbewegung einen Generator betreibt.

Schwerpunkt der Schiffbau-Versuchsanstalt im FuE-Vorhaben war die Formgebung und die hydrodynamische Auslegung und Optimierung der Anlage. Die Formgebung des verankerten Schwimmkörpers und der beweglicher Generatorboje unter Berücksichtigung der Einsatzbedingungen wurden dabei optimal aufeinander abgestimmt. Für die Umsetzung waren sowohl hydrodynamische Berechnungen als auch Laborversuchsserien an verschiedenen zu entwickelnden Varianten (Basisform, modifizierte Basisform, Funktionsmuster) erforderlich. Sie erfolgten dahingehend, dass ein breites Band von Wellenspektren nach Amplitude und Frequenz für die Energiegewinnung genutzt werden kann. Für eine große Energieeffizienz wurde deshalb eine hohe Generatordrehzahl angestrebt. Die Entwicklung und Optimierung erfolgte durch den Einsatz numerischer Verfahren in Verbindung mit Laborversuchen bei Variation herauszuarbeitender relevanter kinematischer und hydrodynamischer Parameter.

Der innovative Kern seitens des Projektpartners Schiffbau-Versuchsanstalt Potsdam GmbH bestand im Rahmen des FuE-Projektes in der Erarbeitung und Bereitstellung aller erforderlichen hydrodynamischen Parameter, die für eine Auslegung und Optimierung eines Wellenenergiekonverters notwendig sind. Dabei handelte es sich um eine neuartige innovative Anlage, die den Ansprüchen der Nutzung regenerativer Energiequellen in vollem Umfang genügt und nach einem bisher nicht genutzten Funktionsprinzip arbeitet. Dieses Prinzip erlaubt die Nutzung der Energie der Orbitalbewegungen der Flüssigkeitsteilchen in Meereswellen für die Umsetzung in die Vertikalbewegung einer mechanischen Einheit von Schwimmkörper und Generatorboje mit Transformation dieser Vertikalbewegung in eine Rotationsbewegung zum Antrieb eines Generators.