Die Globalisierung führte aufgrund des stark anwachsenden Welthandels zu einem exponentiellen Anstieg der Verkehrsdichte auf den Seewegen. Gleichzeitig konnte in den vergangenen Jahren ein deutlicher Anstieg des Geräuschpegels in den Meeren festgestellt werden. Aus diesem Grund wird die Unterwasserakustik seit 2008 von der Internationalen Schifffahrts-Organisation (IMO) mit hoher Priorisierung verfolgt. Ziel ist es, die anthropogene, akustische Belastung der Meere zu reduzieren, um die Gesundheit der marinen Ökosysteme zu gewähr-leisten.
AKUOPT – Akustische Prognosen für die Routen- und Fahrprofiloptimierung
2025 – 2027

Titel: | AKUOPT – Akustische Prognosen für die Routen- und Fahrprofiloptimierung |
Laufzeit: | 2025 – 2027 |
Projektmanager: | Rhena Klose |
Förderung: | Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz |
Projektträger: | EuroNorm GmbH |
Reg.-Nr.: | 49VF240046 |
Im Rahmen der Vorlaufforschung soll das Vorhaben ein Konzept und die Tools liefern, mit denen eine akustische Routen- und Fahrprofiloptimierung für Schiffe umgesetzt werden kann. Ziel ist es, den individuellen Lärmeintrag eines Schiffes dynamisch zu bestimmen, um eine Lärmreduzierung durch aktive Routen- oder Fahrprofilanpassungen direkt im Betrieb zu ermöglichen. In die Betrachtung müssen neben dem Ziel der Schallreduktion auch betriebswirtschaftliche Aspekte wie Treibstoffverbrauch und Betriebskosten unter Berücksichtigung von Fahrzeiten und den aktuellen Umweltgegebenheiten einfließen.
Mit Erreichung dieses Ziels kann der anthropogene Einfluss auf die Meereslebewesen aufgrund von Schallabstrahlung der Handelsschifffahrt durch ein verändertes Fahrverhalten minimiert und der Schutz der Meereslebewesen sichergestellt werden. Das Thema AkuOpt legt dafür den Grundstein und dient dazu, praktische Maßnahmen zur Schallreduktion im Schiffsbetrieb aufzuzeigen. Durch gezielte Forschung auf dem Gebiet von Körper- und Wasserschall sowie der Analyse von Umweltbedingungen und Fahrprofilen sollen diese schallreduzierenden Betriebsmaßnahmen identifiziert werden.
Die von Schiffen verursachten Schallemission sollen bestimmt und konkrete Handlungsempfehlungen zu geräuschreduzierenden Maßnahmen im Betrieb, wie einer Änderung des Betriebspunktes oder dem Befahren von Alternativrouten, geben werden. Dies beinhaltet die Entwicklung eines Algorithmus für ein akustisches Prognosetools für Schiffe, das den Hinweis liefert, ob geschützte Gebiete in Abhängigkeit der lokalen Gegebenheiten durchfahren werden dürfen bzw. wie stark die Geschwindigkeit reduziert werden muss, um bestimmte Geräuschpegel nicht zu überschreiten.
Um alternative Betriebszustände oder Routen berechnen zu können, müssen die Schallemissionen eines Schiffes unter bestimmten Umwelteinflüssen bekannt sein. Dies erfordert die Bestimmung der aktuell abgestrahlten Schallpegel in nahezu Echtzeit. Dies kann zum Beispiel über mit bereits verfügbaren Sound Monitoring Systemen an Bord erfolgen oder mit einem Akustik-Prognosetool, das anhand weniger Inputdaten die aktuelle Schallabstrahlung berechnet. Beide Ansätze sollen in dem Forschungsvorhaben untersucht werden.